KV und Kassen haben sich auf Anpassungen der WSV für 2023 geeinigt

Die Anpassungen der Wirkstoffvereinbarung (WSV) für das Jahr 2023 konnten nun mit den Krankenkassen geeint werden. Die wesentlichen Änderungen stellen wir hier kurz vor und sind auf der Homepage (s.u.) ausführlich dargestellt:
- In zwei Zielen (Antikoagulantien, ADHS Mittel) sind die Zielquoten auf die aktuellen Durchschnittswerte abgesenkt worden.
- Deutliche Änderungen gibt es im Bereich Diabetes. Das ehemalige Generikaziel wurde in ein Leitsubstanzziel umgewandelt. Als Leitsubstanzen gelten Metformin und die beiden SGLT2 Inhibitoren Empagliflozin und Dapagliflozin (auch die Fixkombi mit Metformin).
- Für das Multiple Sklerose-Ziel einigten sich die Vertragspartner retrospektiv auf eine Absenkung des Zielwertes für Neurologen (und hamburgweit) für das Jahr 2022. Es werden somit die Zielerreichungsquoten für alle betreffenden Ärzte für 2022 retrospektiv neu berechnet. Für 2023 einigte man sich auf eine Änderung der Leitsubstanzgruppe (Wirksamkeitskategorie 1 der Leitlinie ohne Interferone) und auf einen neuen Zielwert.
- Für die Arzneimittel zur Behandlung der rheumatischen Erkrankungen bzw. zur Behandlung der chronischen Darmerkrankungen (CED) wurden zwei neue Leitsubstanzziele vereinbart. Mindest- Zielquoten für die Leitsubstanzen erhielten nur die Rheumatologen für das „Rheumaziel“ und die Gastroenterologen für das „CED Ziel“.
- Für alle oben genannten Ziele werden rabattierte Arzneimittel von Nicht–Leitsubstanzen für die Zielerreichung positiv gewertet. Zur Förderung der wirtschaftlichen Verordnung von Blutzuckerteststreifen wurde ein „Informationsziel“ vereinbart. KV und Kassen werden den Praxen zu diesem Thema detaillierte Information zur Verfügung stellen. Dieses Ziel ist nicht Teil der WSV und für 2023 und 2024 sind für diese Verordnungen statistische Wirtschaftlichkeitsprüfungen ausgeschlossen. Weitere Details und die ange passten und neuen Zielquoten für 2023 finden Sie auf unserer Homepage.