Kritik des KV-Systems an den TI-Pauschalen: Sanktionen durch die Hintertür
Deutliche Kritik an den neuen Regelungen äußerte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV): Gesundheitsminister Karl Lauterbach breche erneut sein Versprechen, nicht mit Drohungen und Sanktionen arbeiten zu wollen. Wieder einmal müssten die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen erst in Vorleistung gehen, indem sie die Komponenten zunächst auf eigene Rechnung kaufen, und dann darauf hoffen, dass sie innerhalb von fünf Jahren die Kosten erstattet bekommen. KBV-Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner bezeichnete die überproportional hohen Kürzungen der Pauschalen beim Fehlen einzelner Anwendungen als „Sanktionen durch die Hintertür“. Außerdem gebe es keine Übergangsfristen für die Umsetzung. Dies wiege vor allem vor dem Hintergrund schwer, dass Anwendungen z. T. durch die Industrie nicht fristgerecht geliefert würden. Außerdem betonte die KBV, dass sie sich beim BMG für spezifische Regelungen für ausgewählte Fachgruppen einsetzen wolle (z.B. psychologische Psychotherapeut:innen), da diese bestimmte Anwendungen gar nicht benötigten.
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